„Anders nutzen“
Vor wenigen Wochen wurde das Galeria-Kaufhaus in der Wiesbadener Fußgängerzone geschlossen. Seitdem wird vielerorts überlegt, was man mit dem Gebäude und dem Areal inmitten der Landeshauptstadt machen kann – auch an der Hochschule RheinMain (HSRM): „Unsere Architekturstudierenden haben für ihre Bachelorarbeit die Aufgabe bekommen, eine Umnutzung des nun leerstehenden Gebäudes der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH in der Kirchgasse zu entwerfen“, erklärt Prof. Dieter Müller vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain. „Die Absolvent:innen haben durch Anamnese und Diagnose versucht, eine geeignete Therapie für das Gebäude zu finden“, ergänzt Prof. Faraneh Farnoudi, die zusammen mit Prof. Müller und Prof. Dr. Mark Fahlbusch die Studierenden bei Ihrer Thesis unter dem Motto „anders nutzen“ betreut hat.
Oben ist das beste Licht
Bei der gestrigen Finissage am Campus Kurt-Schumacher-Ring ließen sich nun die Ideen- und Nutzungskonzepte besichtigen. Alle 30 Bachelorarbeiten zum Thema „Das Abenteuer des leerstehenden Hauses Kirchgasse 28“ waren ausgestellt; fünf ausgewählte Arbeiten wurden von den Absolvent:innen präsentiert. Felix Neuroth erweiterte für seinen Entwurf die bestehenden Höfe und integrierte das Stadtmuseum in den Komplex. „Die Wohnungen liegen weiter oben, dort ist das beste Licht“, so Neuroth. Seine Kommilitonin Paulina Schmidt setzte mit neuen Terrassen in den oberen Stockwerken ähnliche Akzente für das Wohnen im Gebäude. Für sie war zudem die öffentliche Nutzung in Form einer Food Lounge im Erdgeschoss wichtig und dass sich das Gebäude mehr zur Stadt öffnet. In ihrem Konzept bleibt das Parkhaus auf dem Dach im hinteren Teil des Komplexes erhalten, die Autos werden aber per Aufzug zu ihren Stellplätzen transportiert.
„Das ist ganz toll, was Sie in den letzten Wochen entwickelt haben“, lobte Katerina Garcia, Referentin im Wirtschaftsdezernat der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Absolvent:innen in ihrem Grußwort. Auch Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HSRM, zeigte sich begeistert und überbrachte den Studierenden die Glückwünsche des Präsidiums zu ihrem gelungenen Abschluss.