CarlO – Bestand weiterentwickeln
Am Freitagabend wurde erneut der Böttiger Preis an Studierende des Masterstudiengangs Architektur | Bauen mit Bestand verliehen. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Kooperation der Wiesbaden Stiftung mit der Hochschule RheinMain (HSRM) statt und bietet Studierenden eine öffentlichkeitswirksame Darstellung ihrer Entwürfe. Das Thema der Entwurfsaufgabe war diesmal die Umnutzung der Carl-von-Ossietzky-Schule in Wiesbaden-Klarenthal. Die zehn besten Entwürfe der Projektaufgabe „CarlO – Bestand weiterentwickeln“ wurden im G-Gebäude am Campus Kurt-Schumacher-Ring ausgestellt. Dabei waren vielfältige Ideen zu Transformationen der im Jahr 1978 im Stil des Brutalismus erbauten Carl-von-Ossietzky-Schule und deren umliegenden Flächen zu sehen.
„Mit dem Preis werden besonders gelungene Arbeiten ausgezeichnet. Beim Entwurfsprojekt „CarlO“ handelt es sich um eine Aufgabenstellung aus einer Realsituation, das ist eine ganz typische Eigenschaft hier an dieser Hochschule“, so Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, zur Eröffnung der Ausstellung. Anschließend begrüßte Dr. Marie-Luise Stoll-Stefan, stellvertretende Vorsitzende der Wiesbaden Stiftung, die Anwesenden. „Es ist sehr schön, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, ihre Projekte auszustellen. Es sind fantastische Arbeiten entstanden und sie haben Potenzial, einen direkten Impact für Wiesbaden zu leisten“, sagte sie. Bewertet wurden die Arbeiten von einer externen Jury, die aus Mona Farag, Architektin bei Christ & Gantenbein, Iris Gisi, Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, Julian Numberger, Landschaftsarchitekt bei NUWELA, und Alexander Harff, Prokurist und Abteilungsleiter Bauplanung/-vorbereitung bei der Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH, bestand. Konzipiert, betreut und stetig weiterentwickelt wurde das Projekt von den Lehrenden Prof. Isabella Leber, Julia Christ und Aldis Pahl.
Viele gelungene Entwürfe
Da viele Arbeiten von der Jury als gelungen bewertet wurden, gab es zusätzlich zu drei Preisen zwei weitere Anerkennungen. Als beste Arbeit erhielt der Entwurf „Bios & Diversitas“ von Isabel Hiort und Natalia Claret-Smith den 1. Preis. Die Jury urteilte: „Natur und Mensch sollen sich auf Augenhöhe begegnen. Die Arbeit ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie mit den Themen Umwelt und Förderung der Biodiversität umgegangen werden kann.“ Ein gutes Team sind die beiden schon länger: „Wir haben uns im ersten Semester kennengelernt, seitdem jedes Projekt zusammen gemeistert und nun gemeinsam den Böttiger Preis gewonnen. Die Aufgabe hat total Spaß gemacht, war aber auch sehr aufwendig aufgrund der Größe des Geländes und Bestands“, berichteten sie.
Den 2. Preis erhielt die Arbeit „Tradition und Neubeginn, Identität bewahren“ von Lena Marie Kammer und Steffen Klippel-Korn. „Der Mix an Wohnformen und Wohnungsgrößen überzeugt und bietet vielfältigen Lebensentwürfen Wohnraum und fördert die Gemeinschaft“, lautet das Juryurteil. „Carlo und die zwei Türme“ erhielt den 3. Preis und wurde von Jan Bienefeld und Stefan Simon entworfen. „Die Arbeit liefert mit ihrem Ansatz der Minimierung des baulichen Footprints und entsprechender Anordnung von knapp 200 Wohneinheiten in zwei Hochhäusern einen wertvollen und nachhaltigen Ansatz zum Erhalt der bestehenden unversiegelten Grünflächen“, so die Jury. Eine Anerkennung erhielten die Arbeiten „Neues Leben in alten Mauern“ von Gloria B. und Hatice Salan sowie „C²-Creative Carlo“ von Ole Burandt und Paul Ohlinger.