International und interdisziplinär: Workshop in Dubai
Mega-Projekte, Nachhaltigkeit und deren volkswirtschaftliche Auswirkungen war das übergreifende Thema des aktuellen „Workshop International“ im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen. Während einer Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten bearbeiteten 17 Studierende der Studiengänge Architektur, Immobilienmanagement und Baukulturerbe in interdisziplinären Teams Themenstellungen zum Bauen: „Architektur und Stadtentwicklung“, „Nachhaltigkeit, Ökobilanz und Lebenszykluskosten“ und „Auswirkungen auf die Volkswirtschaft“ im Kontext der Emirate.
„Der Klima- und Umweltschutz spielt mittlerweile auch in den Emiraten eine immer größere Rolle und die Anstrengungen sind enorm. Auch hier wollen die Emirate eine Vorreiterrolle einnehmen“, erklärt Prof. Joachim B. Kieferle. Um sich den Antworten der Fragestellungen zu nähern, wurden in Dubai und dem Nachbaremirat Abu Dhabi ikonische Architekturprojekte wie die Weltausstellung Expo 2020 mit dem Schwerpunkt Sustainability, sowie Gebäude und Stadtplanungen wie die Al Bahar Towers (Aedas Architekten), der Louvre Abu Dhabi (Jean Nouvel), das erste Zero-Net-Energy-Gebäude in den Emiraten, die University of Dubai oder die Ökostadt Masdar City besichtigt. Aktuelle Einblicke und Fachwissen aus erster Hand erhielten die Studierenden durch Vorträge vor Ort, etwa durch den Prorektor der University of Dubai und seinem Facility Management Team, in Sharjah an der American University of Sharjah (AUS), durch Professor George Katodrytis und seinen Architektur- bzw. Design-Studierenden oder beim Projekt „Jewel of the Creek“ vom Architekten Eberhard Bender, Büro Kieferle und Partner in Dubai.
Besonders beeindruckt hat die Gruppe beispielsweise die gelungene Verschattung durch die einzigartige adaptive Fassade der Al Bahar Towers sowie die gewaltige Kuppel des Louvre, die nur ein bis zwei Prozent des Tageslichts durchlässt und damit den Wärmeeintrag erheblich verringert, die Temperatur um 5 bis 10 °C reduziert und erstaunlicherweise trotzdem eine helle Atmosphäre im Freibereich vermittelt.
Jahrhundertalte Techniken wie Windtürme und Verschattungen zur Kühlung von öffentlichen Plätzen und Zugängen waren direkt auf der Expo und in Masdar City zu erleben. „Denn obwohl es erst Frühjahr war – mit dortigen verhältnismäßig angenehmen Temperaturen von etwa 30 °C –, ist es in der Sonne schon nach kurzer Zeit extrem heiß und die Verschattungen waren bei jeder Besichtigung im Freien mehr als willkommen und hinterließen einen nachhaltigen Eindruck bei den Studierenden“, so Prof. Horst Roman-Müller.
Internationalisierung an der HSRM
Der Workshop und die Exkursion wurden studiengangsübergreifend von den Professoren Joachim B. Kieferle und Horst Roman-Müller organisiert. Ermöglicht und gefördert wird der Workshop durch die Internationalisierung der Hochschule RheinMain und das International Office. Darüber hinaus unterstützt der Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen das Vorhaben mit QSL-Zuschüssen für Exkursionen.