Kurzinterview mit Prof. Dr. Nikolay Tcholtchev

Nikolay Tcholtchev © Philipp Plum/ Fraunhofer FOKUS

Prof. Dr. Nikolay Tcholtchev wurde zum 1. April 2024 als Professor für Informatik mit Schwerpunkt Smart City, Smart Region und Smart Country in den Fachbereich Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen. Er schloss in 2009 ein Informatikstudium an der Technischen Universität Berlin ab und promovierte 2019 in Ingenieurwissenschaften an derselben Universität. Im Bereich der Softwareentwicklung war er im Telekommunikationsbereich von Siemens, Siemens Networks und Nokia Siemens Networks tätig, bevor er an das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin wechselte, wo er eine Entwicklung vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter bis zum Forschungsgruppenleiter durchlaufen hat. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Smart Cities, Telekommunikation, Softwarequalitätssicherung, Datenplattformen sowie Cybersecurity, Künstliche Intelligenz und Quantencomputing. Im nationalen und internationalen Raum leitete er zahlreiche Industrie- und Forschungsprojekte, darunter Studien für das EU-Parlament.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

An meiner Forschung fasziniert mich insbesondere die Vielfalt an Technologien, die im Rahmen einer Smarten Stadt eingesetzt werden – von Mobilfunkarchitekturen wie 4G/5G, dem Internet der Dinge, Telekommunikationsnetzen und Datenplattformen bis hin zu Methoden der Datenanalyse und der Künstlichen Intelligenz. Das Zusammenspiel dieser breiten Palette an Technologien hat das Potenzial, die Städte und Kommunen der Zukunft zu revolutionieren und die Lebensqualität der Bürger:innen zu verbessern.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre muss vor allem adäquat sein. Sie muss einerseits zu dem Wissensstand der Studierenden passen und diesen weiterentwickeln, während sie andererseits durch konkrete Beispiele und Fallstudien die Studierenden auf das Berufs- und Forschungsleben vorbereitet. Dabei ist mir besonders wichtig, dass die notwendige wissenschaftlich-theoretische Tiefe erreicht wird und die Studierenden das Wissen und die Fähigkeiten erlangen, abstrakt zu denken sowie die technischen Architekturen und die eingesetzten Algorithmen zu verstehen.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Als kleines Kind wollte ich tatsächlich Pilot werden. Im jugendlichen Alter hat sich mein Wunsch auf die Programmierung und Forschung orientiert. Ich habe mich sehr gerne mit Mathematik und Algorithmen beschäftigt und bin froh, dass mein Hobby später zu meinem Beruf geworden ist.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Ich beschäftige mich gerne mit CrossFit, Fitness und Jogging.