Hessen-Technikum gestartet

Teilnehmerinnen des Hessen-Technikums 2022/23 © Brianna Lenz

Laborrundgang mit Marvin Sommer beim studentischen Projekt Scuderia Mensa © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Harald Klausmann zeigt den Solarcontainer der HSRM © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

KFZ-Laborrundgang mit Dieter Kahl © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Das Hessen-Technikum 2022/2023 ist gestartet, es ist ein Orientierungsprogramm für junge Frauen mit Fachabitur oder Abitur, die sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und/oder Technik interessieren. Das Programm zielt darauf ab, die Absolventinnen nach ihrem Schulabschluss in ihren Interessen und Fähigkeiten zu bestärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, diese im Schnuppterstudium und in verschiedenen Berufsfeldern praktisch zu erproben. Unter Studiengängen wie Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen oder Umwelttechnik können sich (Fach-)Abiturient:innen oft nur wenig vorstellen – häufig sind diese Fächer mit starken Stereotypen belegt. Was tatsächlich hinter dem Job einer Maschinenbauingenieurin steckt, erleben die Technikantinnen über ein halbes Jahr selbst.

Laborrundgang in Rüsselsheim

So wie beim Laborrundgang am Campus Rüsselsheim. Begonnen wurde der Rundgang im Labor der Angewandten Mathematik, wo Prof. Edeltraud Gehrig den Teilnehmerinnen die Schwerpunkte des Studiengangs darlegte. Weiter ging es in den Laboren der Angewandten Physik, Medientechnik und Elektro- und Luftahrttechnik. Dort konnten die Teilnehmerinnen beispielsweise im Flugsimulator die faszinierende Technik im Cockpit eines Flugzeuges erleben. Oder etwas über Maschinenbau am Beispiel des Projekts Scuderia Mensa erfahren, wo Studierende selbst für die Formula Student Rennwagen bauen. Stereotype sollen dadurch aufgebrochen, Interessen gefestigt und neue Talente entdeckt werden. Möchte eine Technikantin ein Studium aufnehmen, knüpft sie durch das Hessen-Technikum bereits erste Kontakte, die sie anschließend nutzen kann.

Teilnehmerinnen des Hessen-Technikums

Warum sich Melanie Bockius (20) für das Hessen-Technikum entschieden hat, begründete sie damit, dass ihr schon in der Schulzeit Mathematik und Physik Spaß gemacht haben. Jetzt wolle sie sich mit Hilfe des Technikums orientieren, um das richtige Studium zu finden. Auf das Hessen-Technikum kam sie durch Zufall, ein Freund ihres Vaters arbeitet an der HSRM und erzählte ihr davon. Sarah Barton (19) hat im März ihr Abitur gemacht und wurde durch ihre Mutter auf das Hessen-Technikum aufmerksam, die als Chemikerin am Standort Rüsselsheim der HSRM arbeitet. Sarah hatte von vornherein ein Interesse am Bauingenieurwesen und wollte den Beruf näher kennenlernen. Sie absolviert derzeit ihr erstes Praktikum bei der Baufirma Brömer & Sohn GmbH in Wiesbaden. Sarah schätzt am Hessen-Technikum: „dass ich so die Chance habe Einblicke zu bekommen, die ich im Alltag sonst nicht hätte.“ Nina Kisielewski (19) war schon immer technikaffin, sie überlegt deshalb Umwelttechnik zu studieren. „Etwas zu entwickeln, das die Welt verbessert und dem Klimawandel etwas entgegensetzt, ist mein großes Ziel.“ Beim Laborrundgang hatte sie direkt die Chance das Labor der Umwelttechnik kennenzulernen. Leen Katarangie (23) wurde durch ein Plakat an einer Bushaltestelle auf das Hessen-Technikum aufmerksam. Sie interessiert sich besonders für Informatik, „während der Schulzeit entdeckte ich durch Zufall meine Begabung“, erzählte sie. Computerspiele stellen eine weitere Leidenschaft von ihr dar, die sie mit ihrem Studienwunsch verbindet. Nun hat sie die Gelegenheit, durch das Hessen-Technikum praktische Erfahrungen in der IT von Procter & Gamble zu machen.

Facts zum Hessen-Technikum

Jedes Jahr Anfang Oktober findet die Auftaktveranstaltung statt, an der sich die Technikantinnen samt Unternehmensvertreter:innen, Professor:innen der MINT-Fachbereiche sowie das gesamte Team des Hessen-Technikums kennenlernen und den Programmstart feiern. Von Oktober bis Dezember absolvieren die Teilnehmerinnen das erste Praktikum und nehmen einmal pro Woche am Hochschultag teil. Von Januar bis März lernen sie das zweite Berufsfeld kennen.

In beiden Unternehmen werden sie von je eine:r Mentor:in betreut, der:die selbst ein MINT-Fach studiert hat, nun in einem MINT-Bereich tätig ist und von eigenen Erfahrungen berichten kann. Den hochschulischen Teil des Hessen-Technikums absolvieren alle Technikantinnen gemeinsam: An einem festgelegten Wochentag durchlaufen sie als Gruppe die MINT-Bereiche der Hochschule. Sie besuchen Vorlesungen, schnuppern Hörsaalluft, lernen Studierende kennen, führen Gespräche mit Professor:innen und nehmen an Soft-Skills-Trainings teil.